Püree – feste Knolle ganz geschmeidig

Püree – feste Knolle ganz geschmeidig  Denken Sie bei dem Begriff Kartoffelpüree auch an einen kleinen Vulkan aus gestampften Kartoffeln auf Ihrem Teller, in dem Sie oben ein Mulde gedrückt und diese mit leckerer Soße gefüllt haben, bis diese über die Ränder langsam den Berg hinunter floß? Oder denken Sie eher an Kartoffelpüree mit Fischstäbchen und Spinat? Was Sie auch mit Kartoffelpüree verbinden, es weckt Kindheitserinnerungen, oder?

Kartoffelpüree, in der Küche ein Klassiker und vielseitig kombinierbar als Beilage. Ob zu Fisch oder Fischstäbchen, ob zu Braten mit einer herrlichen Soße oder zu Bratwürstchen. Auch zu Frikadellen, Buletten oder Fleischpfanzerl ein Hochgenuss. Oder kennen Sie die Kombination mit Sauerkraut? Einfach nur köstlich.

Obwohl Pürees aus vielen verschiedenen Lebensmitteln hergestellt werden können, wollen wir uns in dieser Übersicht mit dem Kartoffelpüree im Besonderen auseinander setzen.

Püree – Definition und eine kleine Reise durch die Geschichte

Genau genommen ist ein Püree aus gekochten Hülsenfrüchten, Kartoffeln oder Gemüsen. Um seine feine Beschaffenheit herzustellen, werden diese Lebensmittel sehr fein zerdrückt bzw. durch ein Sieb gestrichen.

Der Begriff Püree entspringt dem französischem und bedeutet so viel wie „breiige Speise“ oder „Brei aus Hülsenfrüchten“. Wenn man Wikipedia Glauben schenken darf, tauchte der Begriff zum ersten Mal im 18. Jahrhundert auf.

Püree, Mus oder Brei – Unterschiede müssen sein

Wie schon in der Definition erwähnt, spricht man von Püree, wenn es sich um gekochte und „zerdrückte“ Speise handelt. Das klassische Kartoffelpüree ist wohl der bekannteste Vertreter dieser Zubereitungsart. Ebenso beliebt sind Pürees aus  Hülsenfrüchten. Aber auch Obst und Gemüse kann zu Püree verarbeitet werden. Im Großen und Ganzen unterscheidet sich ein Püree von einem Mus lediglich durch die Beigabe weiterer Zutaten wie Milch, Sahne, Brühe oder Butter, die für die Cremigkeit eines Pürees sorgen.

Die bekanntesten und beliebtesten Pürees sind:

  • Kartoffelpüree
  • Erbsenpüree
  • Bohnenpüree
  • Pastinakenpüree
  • Maronenpüree

In der Regel besteht ein Mus ebenso aus gekochtem Gemüse oder Obst. Der Begriff bezeichnet eine breiige und einheitliche Masse, die jedoch eine  noch feinere Konsistenz als Püree aufweist. Bekannte „Mus-Vertrerter“ sind:

  • Apfelmus
  • Pflaumenmus

Ein Brei hingegen, ist eine Speise aus Getreide, gemahlen oder geschrotet, die durch Flüssigkeitszufuhr zum Quellen gebracht wird. Brei weist eine sehr dickflüssige bis feste Form auf und unterscheidet sich dem entsprechend von der doch „geschmeidigen“ Konsistenz von Mus und Püree. Zu den bekanntesten Breizubereitungen zählen:

  • Griesbrei
  • Milchreis
  • Porridge
  • Polenta

In der Umgangssprache wird diese Differenzierung allerdings nicht so genau genommen, wie die Begriffe „Kartoffelpüree“ oder eben auch „Kartoffelbrei“ widerspiegeln.

Hilfsmittel zur Püree Herstellung

Pürees können mit Küchenstampfern, Pürierstäben oder auch Standmixern ganz einfach selbst hergestellt werden.

Mit einer Ausnahme: dem Kartoffelpüree! Hier ist der Küchenstampfer eigentlich die einzige Wahl, um die Kartoffeln zu zerkleinern und in eine geschmeidige Form zu bringen. Die Zuhilfenahme eines Schneebesens zur abschließenden Zubereitung „ist gerade noch erlaubt“. Sollten Sie es mal versucht haben, Kartoffelpüree mit einem elektrischen Hilfsmittel herzustellen, werden Sie sicher die Erfahrung gemacht haben, dass Sie mehr ein klebrige, als eine lockere Masse produziert haben. Grund dafür ist die in den Kartoffeln vorhandene freigesetzte Stärke.

Kartoffelpüree als Fertigprodukt, seine Vor- und Nachteile

Ein klarer Vorteil von Kartoffelpüree als Instant- bzw. Fertigprodukt, ist die offensichtliche Zeitersparnis bei der Zubereitung.

Möchten Sie ein frisches Kartoffelpüree zubereiten, benötigen Sie mehr als eine halbe Stunde Zeitaufwand. Sie müssen die Kartoffeln schälen und im Durchschnitt ca. 20 Minuten lang kochen. Die Milch muss erwärmt werden und zusammen mit der Butter zugefügt werden, bevor Sie mit dem eigentlichen Stampfen beginnen können.

Da ist es schon praktischer den Beutel aufzureißen und den Inhalt in ein Gemisch aus heißem Wasser und heißer Milch zu geben. Sie müssen es nur kurz aufquellen und ein bisschen aufkochen lassen und hin und wieder mal kurz umrühren.

Wirft man einen Blick auf die beigemischten Zusatzstoffe eines Kartoffelpüree-Pulvers oder –flocken, stellt man fest, dass viel mehr als nur Kartoffeln enthalten sind.

Erst Stabilisatoren, Farbstoffe oder auch Schwefel sorgen dafür, dass aus dem Trockenprodukt ein cremiges Püree werden kann. Ebenso finden Sie etliche Allergene wie Soja, Gluten oder Sulfate in diesen Produkten. Und der Butter- und Kartoffelgeschmack wird nicht selten mit zugfügten Aromen und Geschmacksverstärkern „hervorgekitzelt“.

Was Sie allerdings nicht finden, sind Vitamine. Das gesunde der Kartoffel ist im Herstellungsprozess zum Instantprodukt leider auf der Strecke geblieben.

Einem Geschmacksvergleich zu einem frischen selbstgemachten Kartoffelpüree, kann ein Fertigprodukt allerdings in der Regel nicht standhalten. Wer nie ein echtes Kartoffelpüree von Großmutter oder Mutter gekostet hat, wird den Unterschied nur schwerlich feststellen. Aber er liegt ganz klar auf der Zunge. Das können Sie glauben.

Zusammenfassend kann man sagen, wenn es mal in der Küche schnell gehen muss, dann kann man auf die getrockneten Kartoffelflocken als Alternative zurückgreifen, aber wenn Sie verstärkt Wert auf gesunde Zutaten und einen „echten“ Geschmack legen, ist ein selbstgemachtes Kartoffelpüree immer die bessere Wahl.

Ein einfaches Rezept für selbstgemachtes Kartoffelpüree

Schälen Sie eine entsprechende Portion Kartoffeln und kochen Sie diese in ausreichend Salzwasser ca. 20 Minuten gar. Achten Sie darauf, dass Sie die Kartoffeln nicht „zerkochen“, damit möglichst viele Vitamine erhalten bleiben. Schütten Sie nach dem Garvorgang das Kochwasser ab und beginnen zu sofort die heißen Kartoffeln unter Zugabe von einem „guten Stück“ Butter zu stampfen. Geben Sie unterdessen immer schluckweise heiße Milch dazu bis das Püree die gewünschte Konsistenz erreicht hat. Zum Schluss schmecken Sie das Püree nach Ihren Vorlieben mit Salz, Pfeffer und frischem Muskat ab. Fertig!

Wussten Sie eigentlich, dass man übrig gebliebene Portionen Kartoffelpüree auch einfrieren kann? Portionieren Sie es und ab damit in den Gefrierschrank.

Oder Sie wärmen es am folgenden Tag noch einmal langsam mit etwas Mich auf. Es tut dem Geschmack „keinen Abriss“.

Bekannte Hersteller von Fertig-Kartoffelpüree

  • Maggi
  • Knorr
  • Pfanni

Worauf Sie beim Kauf von Fertig-Kartoffelpüree achten sollten

Schauen Sie sich die Zutatenliste genau an. Je weniger Inhaltsstoffe aufgeführt sind, desto besser. Ob Sie nun Pulver oder Flocken verwenden möchten, liegt ganz in Ihrem Ermessen. Die Zubereitung bleibt die gleiche.

Vergleich verschiedener Hersteller von Kartoffelpüree

Pfanni beschreibt seine Stampf Kartoffeln als „fast wie selbst gemacht“. Die Verpackungseinheit umfasst für den Privatgebrauch 3 x 2 Portionen und ist schnell und einfach zubereitet. Unter Zugabe von Wasser, Milch, Margarine bzw. Butter und nach Geschmack Salz, bereiten Sie schnell eine Beilage zu Fleisch, Fisch oder Gemüse. Die verwendeten Kartoffeln werden aus deutschem Anbau deklariert. Das Produkt enthält unter anderem Aromen, Stabilisatoren und Antioxidationsmittel.

Die Kartoffelpüree-Flocken von Knorr werden ebenfalls unter Zugabe von Wasser und Milch zubereitet und es bleibt Ihrem Geschmack überlassen, ob Sie das Püree noch mit Butter und weiteren Gewürzen verfeinern möchten. Der Hersteller wirbt, dass diese Flocken ebenfalls zur Zubereitung von Gnocchi oder Schupfnudeln verwendet werden können. Auf der Zutatenliste finden sich auch hier Stabilisatoren, Aromen und Emulgatoren.

Das Kartoffelpüree Pulver „Pürell“ von Maggi wirbt ebenfalls mit einem Geschmack „wie selbstgemacht“, mit einer feinen Butternote und dem Geschmack „der Kartoffel“. Maggi garantiert ein Gelingen ohne ein Verklumpen oder Verkleben und eine lockere Konsistenz. Zur Herstellung werden ausschließlich enterreife Kartoffeln verwendet. Das entsprechende Herkunftsland wird leider nicht angegeben. Da in diesen Flocken bereits Milchpulver enthalten ist, genügt lediglich heißes Wasser zur Zubereitung. Auch hier finden sich auf der Zutatenliste die üblichen Stabilisatoren, Aromastoffe und Emulgatoren.

Haben Sie nun Appetit bekommen, auf ein herrliches, lockeres und geschmeidiges Kartoffelpüree? Dann fangen Sie an Kartoffeln zu schälen oder reißen Sie fix einen Portionsbeutel auf. Ihr knurrender Magen wird es Ihnen auf jeden Fall danken.